Der Winter kann für den Angler, der gerne einen Hecht angeln möchte, eine qualvolle Zeit sein. Natürlich kann man zwar auch in der kalten Jahreszeit sein Glück versuchen. Der Winter fordert den Hechtangler aber sehr: Zum einen ist es schwer, bei sehr kaltem Wetter ausreichend lange an einem Gewässer zu verbleiben, zum anderen ist es im Winter auch generell aufwendiger, den Hecht zu angeln.

Wer im Winter einmal etwas Neues versuchen möchte, um beim Angeln auf Hecht Erfolge vorweisen zu können, ist gut beraten, es einmal mit dem Twistern zu versuchen. Motivation ist dem Angler dabei sicher, wenn er sich gleichzeitig an die Erfolge erinnert, die er in den wärmeren Jahreszeiten beim Angeln auf Hecht verbuchen konnte.

Besonderheiten im Winter

Kühlt das Wasser in einem Gewässer im Winter ab, fährt der Hecht seine Aktivität herunter. Dies wirkt sich auch auf das Beißverhalten des Hechtes aus. Man könnte dem Raubfisch dabei sogar eine gewisse Lethargie unterstellen. Nichts erinnert mehr an die warmen Tage, an denen der Hecht mit seiner vollen Kraft schnell einen Köder angegangen ist.

Für den Angler ist es ohne Frage eine große Herausforderung, den Hecht aus dieser Lethargie zu befreien. Gelingen kann dies zum Beispiel mit besonderen Doppel-Schwanz-Twistern. Der Twister muss dabei allerdings gekonnt geführt werden: Er sollte tänzeln und dieses im Winter bei eiskalten Außentemperaturen in die Tat umzusetzen, ist für manch einen Angler sehr schwierig. Ohne die richtige Einstellung läuft dabei nichts.

typischer_doppelschwanz_twister
Typischer doppelschwanz Twister
©Heiko Fröhlich

Aufenthaltsorte der Hechte im Winter

Wer im Winter erfolgreich mit Twister und Co. auf Hecht angeln möchte, muss zunächst herausfinden, wo sich der Raubfisch in dieser kalten Jahreszeit aufhält. Da auch die Wassertemperatur im Winter sinkt, zieht es den Hecht in dieser Jahreszeit in Richtung des Gewässergrundes. Hier hält er sich oft in Mulden und Bodenvertiefungen auf, in denen noch mit einer gewissen Wärme zu rechnen ist.

Als Angler sollte man wissen, an welchen Stelle im jeweiligen Gewässer mit solchen Bodenbeschaffenheiten zu rechnen ist. Darüber hinaus macht sich beim Angeln auf Hecht im Winter Geduld und Disziplin bezahlt: Die infrage kommenden Gewässerstellen können ruhig sehr genau und auch öfters abgesucht werden, da nicht immer damit zu rechnen ist, dass man den Hecht direkt beim ersten Mal aus der Reserve locken kann.

Fressen muss der Hecht aber natürlich auch im Winter, sodass er auf einen Twister, der ihm mundgerecht präsentiert wird, früher oder später auch reagieren wird. Der Angler tut dabei gut daran, hartnäckig und geduldig zu bleiben: Nicht selten wird er für diese Konsequenz auch im Winter mit einem ordentlichen Fang belohnt.

Welcher Twister darf es im Winter sein?

Oben ist bereits angeklungen, dass sich für das Vorhaben, im Winter mit einem Twister auf Hecht zu angeln, Doppel-Schwanz-Twister sehr gut eignen können. Zudem sollte der Angler darauf achten, dass die Twister möglichst groß sind und ihr Schwanz eine besondere Breite aufweist. Beides sind Merkmale, die auch einen im Winter träge gewordenen Hecht beeindrucken können.

Einen zusätzlichen Reiz erzeugen dabei auch Vibrationen, die sich zum Beispiel durch die Verwendung von Twistergewichten mit einem Gewicht von ca. 14 Gramm erzeugen lassen.

Gleichzeitig wirkt ein solcher Twister sehr natürlich, was immer wichtig ist, wenn man einen Hecht angeln möchte. Der so ausgestattete Twister wird am besten sehr langsam geführt. Dabei kann der Angler durchaus auch kürzere Pausen beim Einholen des Twisters einlegen, um den Hecht noch zusätzlich zu reizen.

Zudem kann es sich lohnen, auch die Farbe des Twisters zu überdenken. Gerade wenn es im Winter grau und trübe ist, kann ein Twister mit einer fluoreszierenden Farbe wahre Wunder vollbringen.

twister-fluoriszierend_lochschwanz
Fluoreszierender Twister mit Lochschwanz
©Heiko Fröhlich

Hat trotz aller Vorbereitungen auf einem Angelausflug im Winter längere Zeit kein Hecht angebissen, muss der Angler nicht gleich aufgeben. Wer sich zu weiteren Versuchen durchringen kann, kann einen Wechsel des Twisters erwägen. Zu diesem Zwecke sollte der Angler immer gleich mehrere unterschiedliche Twister bei sich führen, um auf die aktuellen Rahmenbedingungen flexibel reagieren zu können.

Denn eines ist klar: Nur weil noch kein Biss erfolgte, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass sich am Angelplatz kein Hecht aufhalten würde. Er ist im Winter einfach sehr träge und muss dementsprechend mitunter genau das angeboten bekommen, wonach ihm gerade wirklich der Sinn steht.

Wer mag, kann dabei auch einen vorhandenen Twister bearbeiten und somit optimieren: Besonders gut macht es sich zum Beispiel, den Schwanz des Twisters einzuschneiden. Das Resultat sind mehrere kleine Fransen, die eine noch reizvollere Führung des Köders beim Angeln ermöglichen können.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, mit Twistern auf Hecht zu angeln, die gestanzte Löcher im Schwanz aufweisen. Auch hier werden Laufeigenschaften erzeugt, die dem Hecht als Signal für einen Anbiss gelten können.

Alle Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, das Seitenlinienorgan des Hechtes anzusprechen, sind im Winter besonders willkommen: Sie helfen dem Hecht, die vermeintliche Beute auch dann wahrzunehmen, wenn es unter Wasser grau und trübe ist.

Um den Hecht im Winter in seinen Mulden und Bodenvertiefungen ausfindig zu machen, ist der Einsatz eines Bootes natürlich ideal. Achten sollte der Angler aber auch bei einem Angelausflug in einem Boot darauf, dass der Twisterkopf nicht zu schwer ist. So wird verhindert, dass der Twister beim Angeln zu schnell absinkt – was eventuell noch beim Angeln auf Zander, aber nicht beim Angeln auf Hecht erwünscht ist.

Der Angler setzt besser auf langsame Bewegungsabläufe und auf eine Laufruhe, die sich mit einem leichteren Twisterkopf viel besser realisieren lässt.