Jerkbaits sind künstliche Köder, mit denen man auch auf Hecht angeln kann. Das Angeln mit Jerkbaits zählt zwar zum Spinnfischen, die Methode unterscheidet sich aber von vielen für die Spinnfischerei typischen Angelarten.

Charakteristisch für das Angeln auf Hecht mit Jerkbaits ist, dass der Angler bestimmte Bewegungen ausführen muss, die dem Kunstköder Leben einhaucht. Mitunter schreckt die besondere Technik, die hinter dem Angeln mit Jerkbaits steckt, manch einen Angler ab. Es wird dabei häufig angenommen, das Jerken sei unästhetisch oder belaste das Handgelenk des Anglers über Gebühr.

Auch dies ist aber nur eine Einstellungssache und eine Frage der Übung und kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Jerkbaits sehr fängige Köder sind, wenn man auf Hecht angeln möchte. Eingesetzt werden Jerkbaits beim Angeln auf Hecht besonders gerne im Frühjahr – in dieser Jahreszeit ist dieser Oberflächenköder mitunter sogar dem Popper überlegen. Jerkbaits können dabei gut über Kraut und Seerosenfelder hinweggezogen werden.

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Typischer Jerkbait
©Heiko Fröhlich

Sie fangen dabei nicht nur Hecht, sondern mitunter auch andere Fische wie etwa den Barsch. Im Folgenden erfahren Sie mehr über diese besonderen Köder.

Wie funktioniert das Angeln mit Jerkbaits?

Jerkbaits verfolgen das Ziel, einen angeschlagenen oder fliehenden Beutefisch des Hechtes nachzuahmen und somit den Hecht zum Anbiss zu verleiten. Wie diese einfache Feststellung bereits andeutet, muss man beim Angeln mit Jerkbaits also auf besondere Bewegungen setzen.

Die für das Angeln mit Jerkbaits typischen Bewegungsabläufe müssen von dem Angler allerdings erst erlernt werden, da sie sich durch eine gewisse Außergewöhnlichkeit auszeichnen. Der Angler hält am besten die Spinnrute und seine Hand horizontal, sodass Rute und Hand eine Gerade bilden. Aus dem Handgelenk muss der Angler nun das Einholen der Angelschnur und das abrupte Verziehen der Rute vollführen.

Die Rutenausbrüche zielen dabei nach rechts oder links, müssen schnell erfolgen und können unterschiedlich intensiv ausgeführt werden. Nach all diesen Faktoren richtet sich beim Angeln mit Jerkbaits auf Hecht das Laufverhalten des Köders.

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Modifizierter Jerkbait
©Heiko Fröhlich

Bei einer anderen Methode, mit Jerkbaits auf Hecht zu angeln, hält der Angler die Rutenspitze nach unten. In dieser Ausgangsposition, bei der ein gewisser Abstand zwischen Rutenspitze und Wasseroberfläche gewahrt bleiben muss, wird die Angelschnur eingeholt, sodass ein Kontakt zum Köder hergestellt werden kann. Geht es dann an das richtige Einholen der Angelschnur beim Angeln mit Jerkbaits auf Hecht, muss der Angler eine plötzliche und kurze Bewegung ausführen, sodass die Rutenspitze nach rechts oder links abweicht. Ist dies erledigt, fängt das Spiel wieder von vorne an.

Beim Angeln mit Jerkbaits auf Hecht empfiehlt es sich immer, wenn der Angler einen leicht erhöhten Standpunkt einnimmt. Wer vom Ufer aus auf Hecht mit Jerkbaits angeln möchte, kann sich einfach auf einen großen Stein oder auf einen mitgebrachten standfesten Hocker stellen. Wer sein Glück mit dieser Angelmethode vom Boot aus versuchen möchte, kann bei einem guten Gleichgewichtssinn versuchen, auf die Sitzbank zu steigen.

Wie die Beschreibungen zeigen, ist das Angeln mit Jerkbaits auf Hecht zwar nicht absolut simpel, allerdings auch nicht so kompliziert, wie manch ein Neuling denken mag. In jedem Fall muss man das Angeln mit Jerkbaits allerdings ein wenig üben, bevor man eine gewisse Routine in Hinblick auf die Bewegungsabläufe gewinnt und somit bald Erfolge beim Angeln auf Hecht verzeichnen kann.

Gewöhnen muss man sich beim Angeln mit Jerkbaits allerdings nicht nur an die Bewegungsabläufe, sondern auch an das Gewicht des Köders. Das höhere Gewicht der Jerkbaits zeigt sich vor allem dann, wenn es an das Auswerfen des Köders geht. Der Angler gewöhnt sich mit der Zeit aber auch daran und wird diese Eigenschaft der Jerkbaits früher oder später noch zu schätzen lernen. Das höhere Gewicht ist nämlich maßgeblich dafür verantwortlich, dass beim Angeln mit Jerkbaits auf Hecht schöne weite Würfe ausgeführt werden können.

Mit solchen Würfen lassen sich Gewässerstellen erreichen, die sehr vielversprechend sind, auch wenn man angewiesen ist, vom Ufer aus auf Hecht zu angeln. Der Angler muss beim Angeln mit Jerkbaits zugleich immer mit dem Anbiss eines Hechtes rechnen: Manchmal muss der Angler gar nicht lange die typische Köderführung praktizieren, sondern kann sich schon direkt nach der Landung des Jerkbaits über einen Anbiss freuen. Um bei einem solchen überraschenden Anbiss den Hecht nicht zu verlieren und die Angelschnur nicht zu gefährden, darf die Rollenbremse nicht zu stramm angezogen sein.

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Hotspot Seerosenfeld
©Heiko Fröhlich

Basteln eines Jerkbaits mit Rasselfunktion

Jerkbaits alleine sind schon erstklassige Köder, wenn es an das Angeln auf Hecht geht. Aber selbst diese sehr fängigen Köder können noch verbessert werden. Als Vorbild kann der Angler sich hier Wobbler nehmen, die über eine zusätzliche Rasselfunktion verfügen.

Das Rasseln, welches von solchen Ködern beim Angeln ausgeht, spricht den Hecht noch zusätzlich an. Mithilfe seines Seitenlinienorgans kann er die Reize wahrnehmen und wird versucht sein, den Köder genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wer sich selbst Jerkbaits basteln möchte, die über eine Rasselfunktion verfügen, muss nicht viel Aufwand betreiben. Erzeugt wird das Geräusch durch kleine Stahlkügelchen, die sich im Inneren eines rasselnden Köders befinden. Der Angler muss die Jerkbaits dementsprechend einfach nur an der oberen Seite anbohren, mit ein paar Stahlkügelchen befüllen und natürlich wieder verschließen, damit die verführerische Füllung beim Angeln nicht abhandenkommt.

Durch das Gewicht der Stahlkügelchen kann der selbst gebastelte Jerkbait auch kurz unter der Wasseroberfläche geführt werden, was durchaus beim Angeln auf Hecht erwünscht sein kann. Das Verschließen des selbst gebastelten Jerkbaits mit Rasselfunktion klappt am besten mit einem kleinen Stück Kork.

Der Angler muss aber beachten, dass diese Verschlussstelle zusätzlich unbedingt noch versiegelt werden muss, damit beim Angeln auch wirklich kein Wasser in den Köder eintreten kann. Hierzu nimmt man einfach wasserfesten Kleber oder Kunstharz.

Der Angler hat beim Basteln eines eigenen Jerkbaits mit Rasselfunktion sehr viel Spielraum und kann getrost experimentieren. Vermitteln muss er bei diesen Experimenten aber zwischen dem Wunsch, ein möglichst intensives Rasseln zu erzeugen, und der Notwendigkeit, dass die Jerkbaits durch ihre Füllung nicht zu schwer werden. Am besten erscheint es vor diesem Hintergrund, dass der Angler sich langsam an den optimalen Jerkbait mit Rasselfunktion herantastet und somit zunächst nicht zu viele Stahlkügelchen in den Köder einbringt.

Sonstige Ausrüstung für das Angeln mit Jerkbaits auf Hecht

Natürlich braucht es für das Angeln auf Hecht mit Jerkbaits mehr als bloß die Köder. Verwendung findet bei dieser Angelmethode eine geflochtene Angelschnur, die eine Tragkraft von ca. acht Kilogramm aufweisen sollte. Dies bewahrt den Angler vor zu starken Dehnungen der Angelschnur.