Die Auswahl des passenden Jigkopfes ist für viele Angler, die erst seit Kurzem dabei sind, bereits ein herausforderndes Thema. Damit aber nicht genug: In der Regel reicht es nicht aus, sich nur mit den unterschiedlichen Jigkopfformen auseinanderzusetzen. Um erfolgreich beim Angeln zu sein, muss auch das Gewicht des Jigkopfes stimmen.

Hier eröffnet sich also ein weiteres Gebiet, das viel Feingefühl von dem Angler abverlangt. Im Folgenden möchten wir grundlegend darstellen, in welchen Situationen sich ein höheres Gewicht und in welchen Fällen ein niedrigeres Gewicht eignet.

Wir können an dieser Stelle allerdings nur Tendenzen darstellen. Die Auswahl des idealen Jigkopfgewichtes ist nämlich ohne Frage eine Sache, die jeder Angler erst im Laufe der Jahre für sich perfektionieren kann.

Wann ein niedrigeres Gewicht eines Jigkopfes gefragt ist

Niedrigere Jigkopfgewichte kommen immer dann infrage, wenn keine besonderen Bedingungen herrschen. Dies bedeutet zum Beispiel in Hinblick auf das Gewässer, dass dieses nur kaum, bis gar keine Strömung aufweist und zudem noch sehr flach ist. In diesen Fällen wird ein leichtes Gewicht nicht abgetrieben und man kann trotz geringer Distanz zwischen Wasseroberfläche und Gewässergrund eine ansehnliche Absinkphase erzielen.

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Rundkopf Jigkopf in verschiedenen Gewichtsklassen

Leichte Gewichte sind auch dann gefragt, wenn der Köder, der geführt werden soll, leicht ist und/oder aus einem weicheren Material besteht. Nicht vergessen werden sollte dabei unbedingt, dass ein Köder mit leichterem Bleikopf mehr Zeit benötigt, um im Gewässer abzusinken. Dies ist zwar nicht in jeder Situation gefragt, kann aber sinnvoll sein, wenn grundsätzlich gute Bedingungen herrschen und davon auszugehen ist, dass Hecht und Co. gerade viel Appetit verspüren.

Wann ein höheres Gewicht eines Jigkopfes gefragt ist

Im Umkehrschluss gibt es aber auch sehr viele Situationen, in denen ein schwerer Bleikopf die Lösung der Wahl ist. Gerade bei tiefen und strömungsreichen Gewässern sind diese quasi Pflicht, damit der Köder genau dort angeboten werden kann, wo Hecht und Co. warten.

Zudem lassen sich mit schwereren Bleiköpfen auch bessere Weitwürfe, die das Absuchen größerer Gewässerabschnitte erlauben, durchführen. Manche Köderarten an sich schreien auch einfach nach der Verwendung eines höheren Jigkopfgewichtes. Ist der Köder selbst recht großzügig dimensioniert, spricht bereits einiges für ein höheres Gewicht des Jigkopfes, wobei allerdings auch noch andere Faktoren wie etwa die Form des Köders zu berücksichtigen sind.

Während ein leichterer Jigkopf recht langsam absinkt, erreicht ein schwererer logischerweise schneller den Gewässergrund. Dieses schnelle Absinken und Einschlagen auf dem Gewässergrund nutzen viele Angler gerne, um den zu erbeutenden Fischen einen zusätzlichen Reiz zum Anbiss zu verschaffen. Dies ist vor allem dann gefragt, wenn sich die Fische an jenem Tag eher von ihrer zurückhaltenden Seite zeigen.

Was tun bei Unsicherheiten?

Die Auswahl des passenden Jigkopfgewichtes ist ohne Frage nicht einfach. Auch erfahrene Angler tun sich mit dieser Aufgabe nicht selten schwer. Was kann man also raten, wenn Unsicherheiten vorherrschen? Grundsätzlich gibt es zwei Lösungsansätze.

Zum einen hört man oft den Rat, dass der Köder so leicht wie möglich und so schwer wie erforderlich sein sollte. Das Gebot, einen möglichst leichten Jigkopf zu wählen, gilt also nur solange, wie er auch noch die erwarteten Leistungen bringt. Ein geringes Gewicht verspricht vor allem eine schöne Absinkphase, die in vielen Situationen sinnvoll sein kann. Der Nachteil an der obigen Faustregel ist aber, dass gerade Anfänger einfach nicht gut abschätzen können, was „so schwer wie erforderlich“ in den unterschiedlichen Kontexten bedeutet.

Zum anderen wird Neueinsteigern häufig empfohlen, lieber einen zu schweren, als einen zu leichten Jigkopf auszuwählen. Hinter diesem Tipp steckt eindeutig der Gedanke, dass es bei Verwendung eines schwereren Jigkopfes leichter ist, den Kontakt zum Köder zu bewahren.

Da dieser Faktor immer sehr wichtig ist, kann man durchaus dazu tendieren, dem letzteren Ansatz den Vorzug zu gewähren. Erst nachdem auf diesem Gebiet Sicherheit herrscht, erscheint es sinnvoll, sich an das Ideal „so leicht wie möglich, so schwer wie erforderlich“ langsam heranzutasten.