Das Angeln mit einem Spinner ist sehr klassisch und abwechslungsreich. Diese Angelmethode ist sehr viel älter als die moderne Gummifischerei und stammt aus Zeiten, in denen noch vorwiegend mit lebenden Köderfischen geangelt wurde.

Dadurch, dass der Einsatz lebender Köderfische zunehmend verboten wurde, setzten sich allerdings Plastik- und Silikonköder immer mehr durch und ließen den Spinner mehr und mehr in Vergessenheit geraten.

Dass Angler, die auf Hecht angeln möchten, den Spinner nur noch selten in Betracht ziehen, ist allerdings nicht wirklich gerechtfertigt. Dieser Köder ist nach wie vor nicht nur sehr fängig, wenn es auf Hecht geht, sondern kann auch dazu dienen, andere Fische wie Barsch oder Zander zu angeln.

Ein Spinner verfügt dabei über ein Metallblatt, das um seine Achse rotiert, wenn beim Angeln ein Zug ausgeübt wird. Dieses Rotieren ist weniger ein optisches Signal, sondern vielmehr eines, das Druckwellen erzeugt, und somit die Aufmerksamkeit des Hechtes auf sich zieht.

Unzählige Varianten

Möchte man mit einem Spinner auf Hecht angeln, hat man die Qual der Wahl. Dieser Köder wird in sehr vielen unterschiedlichen Variationen angeboten.

Manche Spinner sind dabei besonders für strömungsreiche Gewässer geeignet, manche erweisen ihre Dienste aber auch nahezu universell, egal, welche Wetter- und Wasserbedingungen im Detail vorliegen.

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Verschiedene Spinner
©Heiko Fröhlich

In Sachen Dekor haben sich beim Angeln auf Hecht vor allem silberne, goldene, kupferfarbene, rote und schwarz gepunktete Spinner als nützlich und fängig erwiesen.

Dass Grundprinzip, das bereits oben angeklungen ist und darin besteht, dass die Rotationen des Spinnerblattes Schallwellen erzeugen, ist für die Spinner typisch.

Für das Angeln auf Hecht haben sich dabei vor allem Spinner in der Gewichtsklasse 7 bis 15 Gramm als nützlich erwiesen.

Führung und Aufwertung

Beim Angeln mit einem Spinner auf Hecht wählt man eine langsame Führung, die sogar noch etwas gemächlicher sein darf als beim Angeln mit Blinkern.

Bei jedem Zug, den der Angler mit dem Spinner ausführt, gerät das Spinnblatt in Rotation und sorgt für das erwünschte Entstehen von Schallwellen. Spinner lassen sich zudem mit etwas handwerklichem Geschick noch zusätzlich aufwerten, damit die Chancen, einen Hecht zu fangen, noch steigen können. Man kann den Enddrilling gegen Einzelhaken oder Drillinge anderer Größe auswechseln, um so auf diverse Rahmenbedingungen reagieren zu können.

Beim Angeln auf Hecht kann die Verwendung eines Einzelhakens zum Beispiel sinnvoll sein, um die Hakengröße selbst zu bestimmen und um eine Ergänzung mit einem Twisterschwanz vorzunehmen. Ist Letzteres erwünscht, wählt man lediglich die hintere Schwanzhälfte des Twisters, um nicht unnötigerweise das Risiko von Fehlbissen zu erhöhen.

In Bezug auf die sonstige Angelausstattung beim Angeln mit Spinner ist zu geflochtenen Angelschnüren mit einer Stärke zwischen 0,20 und 0,25 geraten sowie zu einer Spinnrute mit 30 bis 60 Gramm.

Hat ein Hecht angebissen, ist ein kräftiger Anschlag Pflicht. Nur so können die Drillinge tief genug in das Maul des Hechtes getrieben werden, sodass der Hecht sicher gelandet werden kann.

Gebiete mit dichtem Pflanzenbewuchs und das Angeln mit einem Spinner

Gewässerregionen, in denen ein reichliches Pflanzenvorkommen gegeben ist, sind zwar beliebte Aufenthaltsorte für den Hecht. Diese Gebiete allerdings mit einem Spinner abzusuchen, birgt eine hohe Hängergefahr.

Der Angler, der auf diese Hotspots nicht verzichten und gleichzeitig mit einem Spinner angeln möchte, kann allerdings sehr gut die Kanten von Krautfeldern und Co. absuchen, um einen Hecht zu fangen. Auch hier ergibt sich nicht selten die Chance auf einen sehr kapitalen Fang.

Besonderheit: Mepps Spinner

Mepps Spinner, die von der Firma DAM angeboten werden, sind unter Hechtanglern sehr beliebt. Ein entscheidender Vorteil bei der Verwendung von Spinnern auf Hecht liegt darin, dass diese Köder sehr gut ausgeworfen werden können.

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Mepps Spinner
©Heiko Fröhlich

Dies erhöht die Chancen des Anglers, auch solche Stellen in einem Gewässer zu erreichen, die bislang noch unbehelligt von anderen Anglern geblieben sind. In solchen unbeeinflussten Gewässerregionen kann der Hecht ein ungestörtes Leben führen.

Hat man eine solche Stelle gefunden, bedeutet dieses allerdings nicht, dass sie nur einmalig nutzbar wäre. Ganz im Gegenteil werden einmal gefangene Hechte in der Regel schnell wieder von Nachrückern ersetzt, auf die der Angler beim nächsten Mal Jagd machen kann.

Besonderheit: Tandem Spinner

Eine Besonderheit unter den Spinnern sind sogenannte Tandem Spinner. Hierbei handelt es sich um einen Köder, bei dem zwei Spinner aneinandergereiht sind.

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©Heiko Fröhlich

Dabei besteht der Köder aber nicht aus zwei kompletten Spinnern, sondern vielmehr aus einem ohne Drilling, der mit einer Öse direkt mit dem zweiten Spinner verbunden ist.