Als Speisefisch für den Menschen zwar eher unbeliebt, stellt die Rotfeder, die zu den Karpfenfischen zählt, dennoch einen guten Köderfisch für das Hechtangeln dar. Allerdings ist die Rotfeder in manchen Gebieten bereits gefährdet, sodass sich der Angler genau erkundigen sollte, ob er diesen Köderfisch nutzen darf. Auch Schonzeiten sowie das in Deutschland geltende Gebot, nur mit toten Köderfischen zu angeln, sind selbstverständlich zu beachten.
Im Folgenden erfahren Sie mehr zur Lebensweise, zum Verhalten, zu den bevorzugten Aufenthaltsorten und zur Ernährung der Rotfeder.
Lebensweise und Verhalten der Rotfeder
Gute Chancen, auf Rotfedern zu treffen, besitzt der Angler, der an einem Gewässer ansitzt, das nur wenig oder gar keine Strömung aufweist, allerdings eine reichliche Unterwasservegetation vorweisen kann. Dabei ist es nicht notwendig, ein besonders großes Gewässer zu wählen: Auch in kleinen Weihern lassen sich mitunter Rotfedern finden.
Häufiger wird man aber in vielen Gewässern auf das optisch sehr ähnliche Rotauge stoßen. Unabhängig von der Gewässergröße leben die Rotfedern in einem Schwarm. Die Aktivität der Schwärme und der einzelnen Rotfedern ist insbesondere im Sommer sehr ausgeprägt. Hechte und andere Raubfische attackieren die Schwärme der Rotfedern gerne, um Beute zu machen.
Die auch als unechte Rotaugen bezeichneten Beutefische machen es den Räubern dabei aber nicht besonders leicht. Sie nehmen die drohende Gefahr schnell wahr, es sei denn, äußere Umstände wie stärkere Wasserbewegungen erschweren diese Wahrnehmung. Dies ist wohl auch ein Grund, warum die Fische oft lieber an seichten Gewässerstellen ohne Wellenbewegungen verharren.
Die Rotfeder selbst ist äußerst friedlich und kann, wenn sie den Attacken der Raubfische und dem Angler entgeht, recht alt werden.
Bevorzugte Aufenthaltsorte von Rotfedern
Wie bei vielen Fischen entscheiden auch bei der Rotfeder die jahreszeitlichen Einflüsse über die bevorzugten Aufenthaltsorte. Im Winter müssen die Rotfedern tiefe Gewässerabschnitte aufsuchen, um bei den fallenden Temperaturen überleben zu können.
Wird es ab April wärmer und beginnt die Laichzeit der Rotfedern, streben sie allerdings flache Gewässerstellen in der Nähe des Ufers an. Wichtig für die Fische ist dabei eine dichte Vegetation, die als Substrat für das Laichen, aber auch als Versteck wichtige Dienste erbringt.
Darüber hinaus sind die Rotfedern an nicht zu warmen Frühlingstagen häufig im Mittelwasser anzutreffen. Sie streben oft auch zur Wasseroberfläche, um sich hier mit Nahrung zu versorgen, bleiben aber auch hierbei häufig in der Nähe des Ufers. Aufgrund ihrer erhöhten Aktivität im Sommer können Rotfedern in dieser Jahreszeit und auch noch im Herbst besonders gut gefangen werden.
Nahrung für Rotfedern
Zwar kann man die Rotfeder getrost als Allesfresser bezeichnen, eine Besonderheit ist allerdings, dass sie hierbei Wert auf einen hohen Anteil pflanzlicher Nahrung zu legen scheint. Dies ist vor allem im Frühjahr und Sommer zu beobachten, also in Jahreszeiten, in denen diese Nahrung auch in Hülle und Fülle vorhanden ist.
Auf dem Speiseplan der erwachsenen Tiere stehen dabei zum Beispiel Tausendblatt und Wasserpest. Ergänzt wird die pflanzliche Kost durch Larven und Insekten. Diese Beute sucht die Rotfeder vor allem im Sommer an der Wasseroberfläche, aber auch an den Uferzonen, die sie gerne bevölkert.
Angeln kann man die Rotfeder aufgrund ihrer Nahrungsgewohnheiten gut mit Trockenfliegen, Maden, Würmern aber auch mit Maiskörnern.
Die Rotfeder als Hechtköder
Die Rotfeder ist im Allgemeinen gut als Hechtköder geeignet, da sie ein relativ festes Fleisch aufweist und somit gut montiert und ausgeworfen werden kann. Zudem stehen Rotfedern auch auf natürliche Art und Weise auf dem Speiseplan des Hechtes, sodass dieser nicht skeptisch werden sollte, wenn ihm dieser Köderfisch angeboten wird.
Da die Rotfeder allerdings in manchen Regionen nicht häufig vorkommt, kann es auch durchaus einmal sein, dass die jeweiligen Hechte diesen Köder nicht mehr kennen. Wenn man die Rotfeder als Köderfisch auf Hecht grundsätzlich verwenden darf, sollte diese dennoch mindestens eine Größe von 10 Zentimetern aufweisen. Auch größere Exemplare um die 15 Zentimeter und ein wenig mehr sind aber noch verwendbar. Die Rotfeder ist auch in diesen Größendimensionen für den Hecht aufgrund ihrer recht schlanken Körperform noch gut zu packen.
Mit der Rotfeder als toten Köderfisch auf Hecht zu angeln, kann sich besonders lohnen, wenn die Laichzeit der Hechte gerade verstrichen ist. In dieser Zeit teilen sich die Rotfedern und die Hechte den Aufenthaltsort in den stark mit Wasserpflanzen bewachsenen seichten Uferbereichen.
Tote Rotfedern als Köderfische strömen allerdings keinen sehr intensiven Geruch aus. Sie sollten dennoch frisch verwendet werden, da die schnell einsetzende Fäulnis die Fangchancen minimiert. Ebenso lässt sich mit einem Einschneiden der Haut der Geruch steigern.