Köderfische sind trotz des Trends zu Kunstködern eine sehr gute Option, wenn man erfolgreich auf Hecht angeln möchte. Auch der Barsch zählt neben vielen anderen Fischen zu denjenigen, die als Köderfisch auf Hecht Verwendung finden können. Wie auch alle anderen Köderfische darf auch der Barsch in Deutschland nur als toter Köderfisch genutzt werden.

Wer ihn beim Angeln einsetzen möchte, muss sich zudem mit der Lebensweise, dem Verhalten, den präferierten Aufenthaltsorten und der Ernährung des Barsches näher auseinandersetzen. Nur so ist es möglich, diesen fängigen Köder ohne allzu großen Aufwand selbst zu angeln.

Im Folgenden haben wir wichtige Fakten über den Barsch, welche für den Hechtangler interessant sind, zusammengestellt. Alles dreht sich dabei um den Flussbarsch – lateinisch auch Perca Fluviatilis genannt.

Lebensweise und Verhalten

Ein ganz entscheidender Vorteil, der sich ergibt, wenn man sich für einen Barsch als Hechtköder entscheidet, liegt in der weiten Verbreitung des Barsches begründet. Er kann in diversen Gewässern – auch in Kanälen – gefangen werden und das in ganz Europa. Oft ist er sogar in unmittelbarer Nähe zu einem Hechtvorkommen zu finden. Dies ist selbstverständlich kein Zufall, steht der Barsch doch nicht nur als Köder, sondern auch auf natürliche Art und Weise auf dem Speiseplan des Hechtes.

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Frisch gefangener Barsch

Wie der Hecht ist auch der Barsch ein Raubfisch. Er lebt aber zugleich mit anderen Artgenossen zusammen – zumindest, wenn er noch kein Riesenexemplar ist –, auch wenn es dabei ab und an zum Kannibalismus kommen kann. Barsche erweisen sich als gute Jäger, die ihren Beutefischen geschickt nachstellen und nicht nur auf eine besonders günstige Gelegenheit warten.

Stimmen die Bedingungen, wozu selbstverständlich auch ein gutes Nahrungsangebot gehört, können Barsche standortreu sein. Sie ziehen in ihrem Gewässer aber auch gerne umher. Bei guten Standortbedingungen ist die Reproduktionsrate ausgeprägt. Der Flussbarsch gilt offenbar auch aufgrund dieser Vermehrungsfreude und seiner Widerstandsfähigkeit derzeit nicht als gefährdet.

Aufenthaltsorte der Barsche

Der Barsch zeigt sich sehr anpassungsfähig, wenn es um seinen Lebensraum geht. Sind in einem Gewässer grundsätzlich Barsche vorhanden, kann man sie durchaus sowohl im tiefen Wasser als auch im Freiwasser und in Krautflächen finden.

Die Fische schätzen dabei aber ohne Frage auch eine gewisse Deckung, die sie sowohl vor anderen Räubern schützt als auch ihnen selbst gute Ausgangspositionen für Jagdversuche bietet. Eine solche Deckung finden die Barsche zum Beispiel an Gewässerstellen, die unvermittelt in die Tiefe abbrechen, unter der Gewässervegetation oder in der Nähe von Pfeilern, die Brücken oder Stege halten.

An solchen Gewässerstellen lohnt es sich für den Angler also besonders, dem Barsch nachzustellen. Um über den Winter zu kommen, müssen Barsche aber auf jeden Fall tiefe Gewässerabschnitte aufsuchen.

Ernährung des Barsches und geeignete Köder

Wie weiter oben schon angeklungen ist, ist der Barsch ein Raubfisch, der sich häufig von anderen Fischen oder gar kleineren Artgenossen ernährt. Alle Fische, die als Beute infrage kommen, müssen aber selbstverständlich der Größe des Barsches angepasst sein. Dies gilt auch für die Köder, die man beim Angeln auf Barsch verwenden möchte, wobei mitunter auch zu groß dimensionierte Köder noch unverhofften Erfolg versprechen können. Grundsätzlich geeignet sich sowohl Kunstköder (zum Beispiel Spinner, Gummifisch, Wobbler, Blinker) als auch Naturköder wie Würmer und Maden.

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Barsch in voller Schönheit

Ab und an bleiben Barsche aber auch der Nahrung treu, die sie als junge Fische bevorzugt gefressen haben. Dazu zählt nicht nur Plankton, sondern unter anderem auch Larven von Insekten. Der Angler reagiert auf diesen Umstand unter anderem mit der Verwendung von Würmern als Köder.

Barsche lassen sich im Übrigen auch gut anlocken, wenn man einmal nicht den besten Angelplatz erwischt hat. Verwendung finden dabei unterschiedliche Futter- bzw. Lockmischungen, deren einzelne Bestandteile zum Beispiel Paniermehl, Erde, Würmer, Eierschalen oder Fischschuppen oder -stückchen sein können.

Der Barsch als Köder auf Hecht

Der Barsch ist als Hechtköder gleich in zweifacher Hinsicht ideal geeignet. Erstens kennen Hechte diesen Fisch, da sie sich mit ihm oft denselben Lebensraum teilen. Zweitens weist der Barsch eine sehr zähe Haut auf. Er lässt sich somit gut montieren und kann auch weit geworfen werden, um Hechte in nicht allzu gut erreichbaren Unterständen ansprechen zu können. Auch das mehrmalige Auswerfen wird so ermöglicht.

Leben muss der Angler dabei allerdings damit, dass der Barsch im toten Zustand recht hölzern ist. In der Regel sollte den Hecht das aber nicht großartig verschrecken: Auf seinem Speiseplan stehen schließlich auch tote Fische.