Das Treibangeln mit Segelpose und toten Köderfischen auf Hecht ist aus mindestens zwei Gründen eine ansprechende Alternative zu anderen Angelmethoden. Zum einen kann das Treibangeln auch von solchen Anglern ausgeübt werden, die den Hecht vom Ufer aus angeln möchten.
Sie erschließen sich mit dieser Fangmethode Gewässerbereiche, die zuvor unerreichbar erschienen, und können in das Flächenfischen einsteigen, ohne ein Boot verwenden zu müssen.
Zum anderen ist das Treibangeln eine Alternative für alle Angler, die eher zur Ungeduld neigen und nicht Ewigkeiten warten möchten, bis der Hecht einen ausgeworfenen Köder annimmt.
Beim Treibangeln müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit diese Fangmethode vielversprechend sein kann. Eine dieser Voraussetzungen ist, dass ein gewisses Windaufkommen zu verzeichnen ist. Zudem weist natürlich auch das Treibangeln auf Hecht einige Schwachstellen auf, die es zu berücksichtigen gilt.
Warum Wind wichtig ist beim Treibangeln
Beim Treibangeln auf Hecht ist es erwünscht, dass die Köderfische abdriften und nicht konstant an einer Stelle verharren. Das Abdriften sorgt dafür, dass die Köderfische auch abseits gelegene Gewässerstellen erreichen, an denen sich ein weiterer Hecht aufhalten könnte.
Genau dies möchten Segelposen unterstützen. Dies gelingt aber nur dann, wenn der Wind beim Treibangeln auf Hecht mitspielt. Besonders wichtig ist der Wind dabei in stehenden Gewässern, in denen die Strömung fehlt. Bei strömungsreichen Gewässern hingegen kann der Angler auf die Hilfssegel verzichten: Die Strömung bringt hier Bewegung ins Spiel und sorgt dafür, dass die Köderfische nicht andauernd an derselben Stelle gehalten werden.
Segelpose in Eigenregie bauen
Angler sind ohne Frage Tüftler. Auch aus diesem Grunde können sie sich in einer Situation, in der das Treibangeln auf Hecht nicht so gut gelingen möchte, mit wenigen Mitteln weiterhelfen. Aus einfachem Papier oder aus ausrangierten Visitenkarten kann man ganz schnell eine Segelpose basteln, um die gewünschten Effekte erzielen zu können.
Wer pragmatisch denkt, nimmt einfach eine solche Karte, durchbohrt sie an zwei Stellen und steckt sie auf die Antenne der Pose. Nun braucht man nur noch etwas Glück, dass diese provisorische Konstruktion auch wirklich die gewünschte Wirkung entfaltet – ansonsten gilt es, nachzubessern und das Beste aus der Konstruktion herauszuholen.
Anforderungen an die Angelschnur
Beim Treibangeln auf Hecht ist es von besonderer Bedeutung, dass die Angelschnur auf der Wasseroberfläche schwimmt. Erreicht werden kann dieser Effekt, indem die Angelschnur nachgefettet wird. Dieses Nachfetten geht leicht von der Hand, wenn der Angler einfach etwas Entenbürzelfett auf ein Stück Stoff aufträgt, die Angelschnur weit auswirft und sie beim Einholen an dem gefetteten Stoffstück vorbeiführt.
Diesen Vorgang wiederholt man am besten gleich noch einmal, bevor die Angelschnur zum Angeln auf Hecht zum Einsatz kommen soll. Das Resultat dieser Arbeit kann sich ohne Frage sehen lassen: Die eingefettete Angelschnur schwimmt auf der Wasseroberfläche, wird durch den Wind bewegt und leitet diesen Impuls an die Pose weiter. Auf die Idee, die Angelschnur vor dem Treibangeln einzufetten, kommt man im Übrigen leicht, wenn man sich neue monofile Angelschnüre einmal genauer ansieht: Sie sind bereits von Werksseite aus eingefettet und schwimmen oft auch bei einem ersten Einsatz an der Wasseroberfläche.
Anforderungen an die Fanghaken
Beim Treibangeln auf Hecht kann es durchaus auch zu Fehlbissen kommen. Das Risiko, dass durch einen solchen Fehlbiss ein Hecht nicht geangelt werden kann, kann man minimieren, indem man die Montage mit zusätzlichen Fanghaken ausstattet. Diese Fanghaken werden durch die Rückenfront befestigt oder über dem Fischmaul angebracht.
Alternativ kann auch ein Drilling oder ein Einzelhaken im Flankenbereich angebracht werden. Jüngere Hechte sind oft vorsichtiger, wenn es daran geht, den Köderfisch zu attackieren. Gerade große, ältere Hechte, auf die es viele Angler abgesehen haben sollten, fahren aber oft eine kraftvolle Attacke, sodass gleich der ganze Köderfisch im Maul des Hechtes landet.
Wie oben beschrieben, ist zudem das Abdriften der Pose beim Treibangeln erwünscht. Der Angler muss die Montage dementsprechend genau unter die Lupe nehmen und prüfen, ob sie die gewünschten Eigenschaften aufweisen kann. Sehr geeignet sind dabei klotzige Posen, die im oberen Kopfteil eine große Angriffsfläche bieten.