Der Gründling findet mitunter Verwendung als toter Köderfisch, wenn es darum geht, auf Zander zu angeln. Er eignet sich aber auch als Hechtköder. Dass er in diesem Kontext weniger bekannt ist als die Köderfische Plötze und Barsch hat sicherlich damit zu tun, dass der Gründling teilweise unter Schutz steht oder für ihn mitunter Schonzeiten gelten.

Interessiert man sich für die Verwendung des Gründlings als Köderfisch, sollte man sich daher unbedingt vorab informieren, wie es in der jeweiligen Region um diesen Schutz bestellt ist. Unter anderem können hier Landesfischereiverordnungen, Gewässerordnungen, Vereinssatzungen und Co. weiterhelfen.

Im Folgenden stellen wir dar, wie der Gründling lebt, sich verhält, an welchen Gewässerstellen er zu finden ist und welche Nahrung er bevorzugt. Am Ende werden wir dann resümieren, wie praktikabel es im Detail ist, den Gründling zum Angeln auf Hecht zu verwenden.

Leben und Verhalten des Gründlings

Der Gründling legt nicht so viel Wert auf langsame oder stehende Gewässer wie etwa die Rotfeder. Zwar fühlt er sich, wenn die sonstigen Bedingungen passen, auch hier wohl. Er hat seinen Lebensraum allerdings auch auf Gewässer mit höheren Fließgeschwindigkeiten ausgedehnt und zeigt sich in dieser Hinsicht recht anpassungsfähig. Man kann ihn dementsprechend gleichermaßen in Seen als auch in Flüssen und Bächen antreffen. Mitunter wandert er auch aus Seen in Flüsse und zurück.

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Gründling als hechtköder?

Wichtig für den Gründling ist es zudem, dass das jeweilige Gewässer klares Wasser, Wasserpflanzen sowie einen Grund aus Sand oder Kies aufweist. Seinen Namen verdankt dieser Fisch gerade dem Umstand, dass er sich sehr gerne auf dem Gewässergrund aufhält. Dort lebt er mit anderen Artgenossen zusammen im Schwarm.

Die Laichzeit des Gründlings erstreckt sich in der Regel von Mai bis Juni, wobei die Reproduktionsrate reichhaltig sein kann. Dennoch benötigt der Gründling in manchen Regionen Schutz, da er dort grundsätzlich selten geworden ist.

Bevorzugte Gewässerstellen

Auch beim Gründling hängt die Antwort auf die Frage, an welchen Gewässerstellen dieser Fisch zu finden ist, von den Jahreszeiten ab. Im Winter sucht der Karpfenfisch tiefere Wasserabschnitte auf, um überleben zu können. Ist das Frühjahr gekommen, kann es sein, dass die Gründlinge flussaufwärts ziehen, um geeignete Laichplätze im seichten Gewässer zu finden. Bei diesen Wanderungen legen die Fische allerdings in der Regel keine weiten Strecken zurück. Solange die Temperaturen noch nicht zu stark sinken, schätzt der Gründling grundsätzlich auch seichte Gewässerstellen in Seen.

Nahrung für den Gründling

Der Gründling ist zwar ein Friedfisch, dies bedeutet aber nicht, dass er Vegetarier wäre. Die sehr jungen Fische fressen gerne Plankton. Ältere Tiere verlagern sich dann unter anderem auf Insektenlarven, Fischlaich, Würmer, Krebstiere und ab und an auch auf etwas pflanzliche Kost. Um auf dem Bodengrund seine Nahrung zu finden, setzt der Gründling im Übrigen geschickt seine beiden Barteln ein, mit denen er gut tasten kann.

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Skizze eines Gründling

Möchte man auf Gründling angeln, sollte man sich diese Ernährungsgewohnheiten vor Augen führen. Logische Konsequenz kann es dann sein, Maden und Würmer als Köder zu verwenden und diese am Grund anzubieten.

Gute Chancen, den Gründling zu angeln, besitzt man im Übrigen von September bis Oktober. Dann ist er noch nicht in die tieferen Gewässerabschnitte vorgedrungen. Es empfiehlt sich dabei, den Angelausflug nicht in die Dämmerungszeiten zu verlegen: Der Gründling ist tagaktiv und somit auch tagsüber in einer besseren Beißlaune.

Gründling als Köder beim Angeln auf Hecht

Grundsätzlich empfiehlt es sich immer, solche toten Köderfische für das Angeln auf Hecht auszuwählen, die dem Hecht von Natur aus bekannt sind. Unter diese Fische kann, wenn in der jeweiligen Region das Gründlingsvorkommen gut ist, natürlich auch der Gründling fallen.

Lohnen kann sich die Verwendung von Gründling als Köderfisch unter anderem besonders dann, wenn man an einem Fluss angelt: Hier gibt es sowohl die vom Gründling geschätzte Fließgeschwindigkeit als auch Hechtvorkommen. Ein Problem beim Angeln mit Gründling ist allerdings, dass man es schwer haben wird, große Exemplare zu fangen. Man muss schon Glück haben, um ein 15-Zentimeter-Exemplar zu erwischen.

Erfahrungsgemäß dürfen Hechtköder diese Größe allerdings gerne haben. Kleinere Gründlinge können unter Umständen weniger fängig sein. Hinzu kommt, dass es manchmal schlichtweg unpraktikabel sein mag, Gründlinge als tote Köderfische zu verwenden, da immer die Notwendigkeit besteht abzuklären, wie der Schutz dieser Fische in der jeweiligen Region gefasst ist.

Gegen Fangverbote oder Schonzeiten zu verstoßen, ist selbstverständlich keine Option – zumal es noch viele weitere Köderfische gibt, die sich zum Angeln auf Hecht eignen.